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Störmede - Ehringhausen

In der Nacht wurde ich gegen 2 Uhr wach, weil ich Stimmen hörte. Einige junge Leute machten sich wohl auf den Heimweg und überquerten den Klosterplatz. Die Lautstärke Ihrer Stimmen verstärkte sich durch die Mauern und Hauswände, sodass ich erst dachte, sie gingen direkt am Schäferkarren vorbei. Friedlich zogen sie weiter. Ich lauschte nach Christiane. Sie hatte den Krach nicht mitbekommen und schlief selig weiter und ich machte es ihr nach.


Erst, als der Hahn, der im Garten neben dem Schäferkarren lebt, uns mit seiner kräftigen Stimme weckte, war für uns die Nacht rum. Wir nutzten den Waschraum im Gemeindehaus, packten unsere Rucksäcke und machten uns auf zur Stempelstelle. Eine Bäckerei im Dorf bietet den Stempelservice während der Öffnungszeiten an. Leider hatte der Laden heute geschlossen. Am Tag zuvor waren wir schon zu spät dran.

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Störmede hat etwa 2.350 Einwohner. Die meisten der ca. 2.350 Personen schlafen sonntags etwas länger und so waren die Straßen wie leergefegt. Wir entdeckten eine weitere Bäckerei, in der das Licht brannte. Was für eine Wiedersehensfreude wir hatten, als wir die nette Verkäuferin von Gestern erblickten. So sieht man sich wieder! Sie konnte uns auch nicht mit einem Stempel weiterhelfen, dafür verkaufte sie uns ein gutes Frühstück.

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Die Verpflichtungen zu Hause riefen und so machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Unsere nächste Etappe wird uns wohl wieder nach Störmede bringen. Wir werden nicht aufgeben und hoffen, beim nächsten Mal den heißbegehrten Pilgerstempel zu ergattern. Wären wir "richtige" Pilger, müssten wir wahrscheinlich so lange hier bleiben, bis wir endlich den Eintrag in unserem Pass hätten.


Meine Wanderfüße freuten sich sehr über die winzigen 4 km Wanderstrecke zum Bahnhof. Vermutlich hatte ich meine Schuhe gestern zu stramm geschnürt. So hatte ich mir eine dicke Blase am großen Zeh eingehandelt, die über Nacht natürlich nicht verschwunden war. Vor uns wurde ein Pferd durch die Ortschaft geführt - ich hätte so gerne gefragt, ob es mich zum Bahnhof tragen könnte.

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Das Wetter war wie gemacht für einen Tag an der frischen Luft. Durch Verschiebungen im Fahrplan konnten wir uns Zeit lassen und ließen die vielen Eindrücke, die wir auf dieser Etappe gesammelt hatten, noch einmal wirken. Es war immer noch sehr ruhig an diesem Sonntag.

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Bis ein älteres Pärchen in einem vornehmen Wagen angerauscht kam, am Bahnsteig eilig hin und herlief, mit einer vollgepackten Tasche in der Hand, um dann wieder ins Auto zu springen. Sie wollten zum Schwimmen nach Bad Sassendorf und waren nun ganz empört, dass der Plan nicht aufging...


Kurze Zeit später kam der Zug und wir stiegen ein.


Der Zug hielt im nächsten Bahnhof, und die Herrschaften, die wir bereits in Ehringhausen kennengelernt hatten, sprangen auf! Warum lässt man sich von solchen Kleinigkeiten dermaßen aus der Fassung bringen? Es ist erstaunlich, dass dieser Sonntagmorgen uns so friedlich erschien, während andere auf dem Weg zur Erholung fast die Nerven verlieren.

Augustsed
am  10. Februar 2017  um  19:59

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